Reifestadien von Cannabis: Wie man eine spektakuläre Ernte erzielt

Genauso wie man keine unreife Frucht essen möchte, sollte man Cannabis nicht ernten, bevor es vollständig gereift ist. Wird der Reifeprozess gut optimiert und kontrolliert, kann ein Grower eine spektakuläre Ernte einfahren, die reich an Terpenen und Cannabinoiden ist. Aber wie kann man genau erkennen, wann die Blüten vollständig ausgereift sind?
4 Anzeichen für die Reifung von Cannabis
Es gibt vier Hauptmerkmale, auf die du achten solltest, um den Reifegrad deiner Cannabispflanzen zu beurteilen:
- Schwellung der Blüten: Sobald deine Pflanze reif wird, schwellen die Blüten an und werden dichter.
- Veränderung der Blattfarbe: Die Blätter der Pflanze ändern ihre Farbe während der Reifung. Diese Veränderungen variieren je nach Sorte und können gelb, dunkel oder violett werden.
- Erhöhte Harzproduktion: Ein weiteres klares Zeichen für die Reifung ist eine erhöhte Harzproduktion. Die Blüten werden dadurch harziger und klebriger.
- Entwicklung des Aromas: Ein starkes, charakteristisches Aroma entwickelt sich ebenfalls im Reifeprozess. Das spezifische Aroma variiert von Sorte zu Sorte, ist jedoch ein wichtiges Anzeichen für den Reifegrad.
Cannabis Indica und Sativa weisen unterschiedliche genetische Merkmale auf, darunter auch Variationen in den Farben der Blütennarben (Pistillen), die den Reifegrad signalisieren können. Indica-Sorten haben oft dunklere, dichter gepackte Blüten mit Pistillen, die sich in tiefen Orange- bis Brauntönen verfärben. Sativa-Sorten hingegen neigen zu helleren, fluffigeren Blüten mit Pistillen, die von leuchtend weiß bis zu kräftigem Orange oder sogar Rot reichen können. Diese visuellen Hinweise helfen Growern, den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen, um maximale Potenz und Ertrag sicherzustellen.
Zusätzlich zu diesen Merkmalen gibt es noch zwei weitere, die mit der Entwicklung der Pistillen und Trichome der Pflanze zusammenhängen. Diese sind für unerfahrene Grower oft weniger offensichtlich. Daher gehen wir im Folgenden genauer auf diese Elemente ein.
Weitere Anzeichen für die Reife von Cannabis
Die Strukturen, die eine Cannabisblüte ausmachen, umfassen Stängel, Zuckerblätter und Harz. Es gibt jedoch drei wichtige Elemente, die besonders relevant sind:
- Calyxen: Kleine, knollenartige Strukturen, die den Hauptbestandteil der Blüte ausmachen.
- Trichome: Winzige, pilzartige Strukturen, die die Oberfläche von Stängeln, Blättern und Calyxen bedecken.
- Pistillen: Haarähnliche Strukturen, die aus den Calyxen herausragen.
Pistillen sind Teil des Fortpflanzungssystems der weiblichen Pflanze und entwickeln sich nach der Bestäubung zu Samen. Trichome hingegen enthalten Harzdrüsen, die für die Produktion von Terpenen, Cannabinoiden und anderen wertvollen Verbindungen verantwortlich sind. Sie sind entscheidend für die Potenz, den Geschmack und das Aroma deiner Ernte. Daher ist es wichtig, dass die Trichome vollständig entwickelt sind, bevor geerntet wird.
Im Reifeprozess verändert sich das Erscheinungsbild dieser beiden Strukturen: Die Pistillen, die anfangs weiß sind, verfärben sich zu Orange, Rot oder Braun. Auch die Trichome ändern ihre Farbe. Von klar werden sie milchig oder trüb, was ebenfalls ein Hinweis auf die Reifung ist.
Hauptstadien der Reifung von Cannabis nach Wochen
Um beim Anbau erfolgreich zu sein und jedes Mal eine exzellente Ernte zu erzielen, ist es wichtig, die einzelnen Reifestadien genau zu kennen. Der Reifeprozess lässt sich grob in verschiedene Phasen unterteilen:
Wochen 1 bis 3
Das erste Stadium der Reifung beginnt in der ersten Blütewoche. In dieser Phase entwickeln sich die ersten weißen Haare, sogenannte Stigmen, aus den Pistillen, die aktiv an der Bestäubung und Befruchtung beteiligt sind. Wenn die Pflanze nicht bestäubt wird, bleiben die Stigmen in den ersten Wochen weiß.
Wochen 4 bis 6
In den Wochen vier bis sechs beginnt die Pflanze, aktiv Blüten zu bilden. Wenn die Pflanze nicht bestäubt wird, produziert sie weiterhin neue Stigmen, wodurch die Blüten dicker werden und schließlich zu festen Knospen heranwachsen. In Woche sechs beginnt der Reifeprozess der Blüten: Die Stigmen verfärben sich, und die Trichome werden deutlicher sichtbar.
Wochen 7 bis 8
In den letzten beiden Wochen der Blüte sollte die Pflanze überwiegend braune Stigmen und ausgeprägte Trichome haben. Die Trichomdrüsen beginnen, wie kleine Ballons zu wölben. Zu diesem Zeitpunkt sind die Trichome noch dabei, sich mit Terpenen und THC zu füllen, was bedeutet, dass die Blüten kurz vor ihrer maximalen Potenz stehen. Sobald einige Trichome ihre Farbe zu milchig-weiß oder bernsteinfarben ändern, ist die Pflanze am Höhepunkt ihrer Potenz und bereit zur Ernte.
Reifestadien der Trichome
Trichome sind vermutlich der wichtigste Teil der Cannabispflanze für jeden Grower. Diese winzigen Harzdrüsen enthalten Kapseln, die sich mit Terpenen, THC und anderen Cannabinoiden füllen, die entscheidend für die Potenz und Qualität der Blüten sind.
- Unreife Trichome: Wenn Trichome unreif sind, sind sie klar und ihre Kappen sind noch nicht gewölbt. In diesem Stadium beginnen sie, ihr Aroma zu entwickeln.
- Reife Trichome: Reife Trichome stehen aufrechter und ihre Kappen wölben sich mit Harz. Die meisten Kappen sind noch klar, einige beginnen jedoch, milchig-weiß oder bernsteinfarben zu werden.
- Überreife Trichome: Wenn die Pflanze zu lange reift, verlieren die Trichome ihre Aufrichtung, und die meisten von ihnen werden milchig-weiß oder bernsteinfarben. Das Aroma nimmt ab, und die Potenz der Blüten lässt nach.
Der Schlüssel zu einer potenten Ernte liegt im richtigen Erntezeitpunkt. Achte genau auf die Veränderungen der Trichome und Pistillen, da der Zeitpunkt der Ernte entscheidend für die Potenz und den Geschmack des Endprodukts ist.
Techniken zur Förderung der Blütenschwellung
Die Blütenschwellung ist der Prozess, der den Ertrag und die Qualität der Blüten verbessert. Es gibt verschiedene Methoden, um diesen Prozess zu fördern:
- Schockreifung: Diese Technik beinhaltet das Zufügen von Stress kurz vor der Ernte, beispielsweise durch Dunkelheit oder Kälte. So kann die Pflanze für einige Tage vor der Ernte in völlige Dunkelheit gestellt oder mit eiskaltem Wasser gegossen werden. Solcher Stress fördert die Harzproduktion und kann zu größeren Blüten führen.
- Nährstoffergänzungen: Die Verwendung von hochwertigen, trichomfördernden Ergänzungsmitteln kann die Blütenschwellung erheblich verbessern. Eine ausgewogene Zufuhr von Phosphor, Kalium und Stickstoff ist entscheidend, um eine gesunde Reifung zu gewährleisten und reichhaltige, aromatische Blüten zu entwickeln. Zu viel oder zu wenig Nährstoffe können die Qualität der Blüten negativ beeinflussen.
- Beschneiden (Pruning): Das gezielte Beschneiden bestimmter Pflanzenteile zur richtigen Zeit kann das Wachstum beschleunigen und der Pflanze helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten.
Diese Techniken sind einige der beliebtesten und effektivsten, um das Beste aus jeder Ernte herauszuholen. Achte darauf, sie auszuprobieren, um die Qualität und den Ertrag deiner Pflanzen zu maximieren.