Magazin, Methoden Marihuana Anbau

Natürliche Verbündete im Cannabisanbau: Insekten, die das Wachstum fördern

Natürliche Verbündete im Cannabisanbau: Insekten, die das Wachstum fördern

Cannabisanbauer reagieren oft besorgt, wenn sie Käfer und Insekten in ihren Anbauvorhaben entdecken. Doch nicht alle Insekten sind Feinde deiner Cannabispflanzen. Tatsächlich können einige von ihnen die effektivste Form der Schädlingsbekämpfung sein und als wertvolle Verbündete dienen. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit den Insekten befassen, die das Wachstum von Cannabis fördern können, wenn man sie richtig erkennt und nutzt.

Die Kunst des Unterscheidens: Freund oder Feind?

Der Schlüssel liegt darin, zwischen freundlichen und feindlichen Insekten zu unterscheiden und die nützlichen Verbündeten in deiner Nähe zu halten. Zu den freundlichen Truppen gehören unter anderem Marienkäfer und Killer-Käfer, die als generalistische Prädatoren fungieren. Du kannst sie rekrutieren, um invasiven Schädlingen wie Blattläusen, Fransenflüglern und weißen Fliegen entgegenzutreten.

Marienkäfer

Marienkäfer sind farbenfrohe Käfer, die meist rot oder gelb mit schwarzen Flecken sind. Sie haben eine ovale Form und sind bekannt für ihre nützliche Rolle bei der Bekämpfung von Blattläusen. Ein einziger Marienkäfer kann bis zu 500 Blattläuse pro Tag vertilgen. Wenn du Marienkäfer in deinem Cannabisgarten siehst, lass sie in Ruhe, denn sie sind deine Verbündeten gegen Blattläuse.

Achte jedoch darauf, den „Zitronen-Marienkäfer“ zu unterscheiden, eine gelbe Variante mit schwarzen Flecken, die Schimmel frisst und kein Freund deiner Cannabispflanzen ist.

Florfliegen

Florfliegen sind schlanke Insekten mit grüner bis gelb-grüner Farbe. Sie ähneln Mücken, haben jedoch wesentlich größere Flügel. Florfliegen ernähren sich hauptsächlich von Blattläusen und Pollen. Die Larven sind besonders hungrig und verschlingen Blattläuse in großen Mengen. Eine einzige Florfliegenlarve kann bis zu 50 Blattläuse pro Tag fressen. Sie sind daher hervorragende Helfer bei der Schädlingsbekämpfung in Gewächshäusern und Gärten.

Raubwanzen: Die unscheinbaren Helden

Eine weitere nützliche Verbündete im Cannabisanbau sind Raubwanzen. Diese kleinen, flachen Insekten mit roten Augen können Schädlinge auf deinen Pflanzen bekämpfen. Die bekannteste Art ist die Orius-Raubwanze. Wenn du in Erwägung ziehst, Orius einzusetzen, beachte, dass sie empfindlich auf bestimmte chemische Pestizide reagieren. Vermeide die Verwendung von Pestiziden wie Nomolt (Teflubenzuron) oder Admire (Imidacloprid), wenn du die Orius-Population nicht gefährden möchtest.

Die Raubmilbe: Ein unsichtbarer Held

Die Raubmilbe Phytoseiulus Persimilis ist ein unsichtbarer Held im Kampf gegen Spinnmilben. Diese winzigen, rot-braunen Raubmilben können eine Spinnmilbenpopulation erfolgreich kontrollieren. Die Raubmilben fressen Spinnmilben in jeder Phase ihres Lebenszyklus und können bis zu 20 Spinnmilbeneier oder Larven, 13 Protonymphen oder fünf erwachsene Spinnmilben an einem einzigen Tag verschlingen.

Um Phytoseiulus erfolgreich einzusetzen, ist es wichtig, den Befall frühzeitig zu erkennen und die Raubmilben so schnell wie möglich freizusetzen. Die Luftfeuchtigkeit sollte relativ hoch sein (mindestens 65%), und die Umgebungstemperatur sollte konstant über 20°C liegen, um die Entwicklung der Raubmilben zu fördern.

Fazit

Insekten können wertvolle Verbündete im Cannabisanbau sein, wenn man ihre Rolle versteht und richtig nutzt. Marienkäfer, Florfliegen, Raubwanzen und Raubmilben sind natürliche Feinde von Schädlingen wie Blattläusen und Spinnmilben und können dazu beitragen, deine Cannabispflanzen gesund und schädlingsfrei zu halten. Achte jedoch darauf, keine schädlichen Chemikalien einzusetzen, die diese nützlichen Insekten gefährden könnten.

In Teil zwei dieses Artikels werden wir uns mit weiteren nützlichen Insekten im Cannabisanbau befassen und wie du sie erfolgreich in deinem Garten einsetzen kannst. Bleibe dran für weitere Informationen darüber, wie du natürliche Verbündete nutzen kannst, um das Wachstum deiner Cannabispflanzen zu fördern.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert