Der Mischkonsum von psychoaktiven Substanzen ist ein weit verbreitetes Phänomen, bei dem verschiedene Substanzen in einem kurzen Zeitraum konsumiert werden, sodass sich ihre Wirkungen überschneiden. Insbesondere die Kombination von Cannabis und Alkohol, auch bekannt als „Crossfading“, birgt erhebliche Risiken. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Auswirkungen, Gefahren und potenziellen Unterschiede im Konsumverhalten von Männern und Frauen sowie auf die besonderen Gefahren im Straßenverkehr.
Die Auswirkungen des kombinierten Cannabis- und Alkoholkonsums
Cannabis und Alkohol werden aus unterschiedlichen Gründen konsumiert: Cannabis ist bekannt für seine entspannende Wirkung, während Alkohol eher enthemmend wirkt. Doch was passiert, wenn beide Substanzen kombiniert werden?
Erhöhte THC-Spiegel und verstärkte Wirkungen
Eine Studie aus dem Jahr 2015 hat gezeigt, dass der kombinierte Konsum von Cannabis und Alkohol zu einem höheren THC-Spiegel im Blut führen könnte, als es beim alleinigen Konsum von Cannabis der Fall ist. In dieser Studie nahmen 19 Probanden entweder Cannabis und Alkohol oder eine der beiden Substanzen in Kombination mit einem Placebo zu sich. Die Ergebnisse zeigten signifikant höhere THC-Werte im Blut derjenigen, die sowohl Cannabis als auch Alkohol konsumierten. Obwohl die Studie aufgrund der geringen Teilnehmerzahl nicht vollständig repräsentativ ist, legt sie nahe, dass der Mischkonsum die Wirkungen von Cannabis verstärken kann, was potenziell zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen führen könnte.
Risiken und Wechselwirkungen des Mischkonsums
Beim Mischkonsum von Cannabis und Alkohol können verschiedene negative Reaktionen auftreten, darunter das sogenannte „Green-Out“. Dieses Phänomen, das auch nach dem Konsum von zu viel Cannabis allein auftreten kann, zeichnet sich durch Schwitzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen aus. Da Cannabis zudem eine Brechreiz-unterdrückende Wirkung hat, könnte die Gefahr einer Alkoholvergiftung steigen, da Warnsignale des Körpers nicht mehr rechtzeitig wahrgenommen werden.
Wie stark die Auswirkungen sind, hängt von vielen Faktoren ab, darunter die individuelle Verträglichkeit der beiden Substanzen, die Art und Zusammensetzung der konsumierten Substanzen und der zeitliche Abstand zwischen den Konsumakten.
Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Mischkonsum
Einige Studien legen nahe, dass der Konsum von Cannabis und Alkohol unterschiedliche Auswirkungen auf Männer und Frauen haben könnte. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2021 mit 28 regelmäßigen Cannabiskonsumenten zwischen 19 und 29 Jahren zeigte, dass Frauen eine signifikant geringere Menge an Cannabis benötigten, um die gleiche Wirkung wie Männer zu erzielen, wenn beide Substanzen kombiniert wurden. Interessanterweise gab es keinen Unterschied in der benötigten Cannabis-Dosis, wenn nur Cannabis konsumiert wurde. Dies deutet darauf hin, dass Frauen möglicherweise empfindlicher auf den Mischkonsum reagieren. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede sind jedoch noch nicht vollständig erforscht, und es sind weitere Studien erforderlich, um diese Effekte besser zu verstehen.
Einfluss des Mischkonsums auf die Konsummenge und Abhängigkeit
Der Mischkonsum von Cannabis und Alkohol könnte auch zu einem höheren und häufigeren Konsum von Alkohol führen. Eine 2019 veröffentlichte Studie mit über 1.000 jungen Erwachsenen zeigte, dass diejenigen, die im letzten Jahr Alkohol zusammen mit Cannabis konsumiert hatten, mehr und häufiger Alkohol tranken als diejenigen, die nur Alkohol konsumierten. Zudem standen häufigere Mischkonsumenten eher in Zusammenhang mit alkoholbezogenen Problemen, wie impulsiven Handlungen oder einem verstärkten Konsum von Cannabis. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Mischkonsum das Risiko für eine Abhängigkeit von beiden Substanzen erhöht.
Gefahren im Straßenverkehr: Ein erhöhtes Unfallrisiko
Besonders gefährlich wird der Mischkonsum im Straßenverkehr. Eine kanadische Studie, die tödliche Verkehrsunfälle in den USA von 1991 bis 2008 analysierte, zeigte, dass Fahrer, die sowohl Alkohol als auch Cannabis konsumiert hatten, ein deutlich höheres Risiko für unsichere Fahrmanöver aufwiesen als solche, die nur eine der beiden Substanzen konsumiert hatten. Insbesondere bei einem Mischkonsum stieg die Wahrscheinlichkeit für riskante Manöver wie Spurwechsel mit jedem zusätzlichen Promille Alkohol und THC im Blut an. Dies macht deutlich, dass die Kombination beider Substanzen die Unfallgefahr erheblich erhöht und im Straßenverkehr besonders gefährlich ist.
Fazit: Warum der Mischkonsum von Cannabis und Alkohol gefährlich ist
Der gleichzeitige Konsum von Cannabis und Alkohol birgt erhebliche Risiken und sollte unbedingt vermieden werden. Die Verstärkung der Wirkungen beider Substanzen kann zu unangenehmen und gefährlichen Nebenwirkungen führen, wie einem erhöhten Risiko für Alkoholvergiftungen, stärkeren kognitiven Beeinträchtigungen und einem signifikant höheren Unfallrisiko im Straßenverkehr. Insbesondere Frauen könnten empfindlicher auf den Mischkonsum reagieren, was zusätzliche Vorsicht erfordert.
FAQs
Wie verträgt sich Cannabis mit Alkohol?
Von der Kombination aus Cannabis und Alkohol ist dringend abzuraten. Der Mischkonsum kann Nebenwirkungen von Cannabis verstärken und das Risiko einer Alkoholvergiftung erhöhen.
Was passiert, wenn man betrunken und high ist?
Die Kombination von Cannabis und Alkohol kann das Trunkenheitsgefühl verstärken und erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen, darunter Schwindel, Übelkeit und kognitive Beeinträchtigungen.
Cannabis vs. Alkohol: Was ist gefährlicher?
Laut der WHO stirbt weltweit alle 12 Sekunden eine Person an den Folgen des Alkoholkonsums. Bestätigte Todesfälle durch Cannabiskonsum sind bisher nicht bekannt, jedoch sollte der Konsum beider Substanzen mit Vorsicht erfolgen.
Was sind die Folgen des Mischkonsums von Cannabis und Alkohol?
Der Mischkonsum birgt zahlreiche Risiken, einschließlich eines höheren und häufigeren Konsums von Alkohol sowie einer verstärkten Unfallgefahr im Straßenverkehr.
Kann Mischkonsum die Abhängigkeit fördern?
Ja, Studien zeigen, dass Personen, die Alkohol und Cannabis gemeinsam konsumieren, häufiger und in größeren Mengen Alkohol trinken, was das Risiko einer Abhängigkeit erhöhen kann.