Cannabis Mutationen: Definition und Überblick über den Prozess

Cannabis ist der Name einer Pflanzengruppe, die psychoaktive Eigenschaften besitzt. Dazu gehören Cannabis sativa L., Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Diese Pflanzen werden je nach Sorte und Zweck für den Freizeitkonsum, den medizinischen Gebrauch oder den Anbau verwendet. Gesunde Setzlinge sollten kompakt und mit dichten Blättern wachsen. Die Blätter sollten leuchtend grün sein. Um die Pflanze gesund zu halten, ist es wichtig, dass Anbauer geeignete Bedingungen schaffen und auf eine saubere, feuchtigkeitsfreie Umgebung achten.
Genetische Mutationen bei Cannabis
Obwohl die Umwelt, in der die Pflanze wächst, eine entscheidende Rolle spielt, können genetische Mutationen auftreten. Diese entstehen, wenn sich Zellen vermehren – sei es innerhalb einer einzelnen Pflanze oder beim Kreuzen zweier Pflanzen. Mutationen können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Pflanze haben. Sie sind Teil des natürlichen Evolutionsprozesses und können zu einzigartigen Merkmalen bei der entstehenden Cannabispflanze führen.
Dank der Natur rezessiver Allele bleiben viele Arten von Cannabis-Mutationen unbemerkt. Viele Pflanzen tragen genetische Veränderungen in ihrem Erbgut, die sich jedoch meist nicht sichtbar ausprägen. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen zwei Cannabis-Pflanzen miteinander gekreuzt werden und die rezessiven Allele dominant werden, was zu einem mutanten Phänotyp führt. Im Folgenden werden wir die häufigsten Mutationen beschreiben, die bei Cannabis auftreten können.
Arten von Cannabis-Mutationen
Blattmutationen bei Cannabis
Cannabisblätter sind das optisch bekannteste Merkmal der Pflanze. Mutationen an den Blättern lassen sich leicht erkennen. Diese Blattmutationen können in verschiedene Kategorien unterteilt werden:
- Ducksfoot-Cannabis: Eine Mutation, die dazu führt, dass die normalerweise separaten Blattfinger miteinander verschmelzen und einem Entenfuß ähneln. Diese Mutation ist besonders bei Outdoor- oder Guerilla-Growern beliebt, da die Pflanze durch das ungewöhnliche Blattmuster weniger auffällt.
- Australian Bastard Cannabis (ABC): Eine seltene Mutation, die erstmals in Australien entdeckt wurde. Diese Pflanzen wachsen kompakt und weisen keine typischen gezackten Blätter auf, sondern glatte, kleine Blätter. ABC wird oft für Zuchtprojekte verwendet, um unauffällige Cannabis-Varianten zu erzeugen.
- Variegation und Albinismus: Bei dieser Mutation fehlen der Pflanze Pigmente, wodurch weiße oder farblose Blätter entstehen. Diese sogenannten Albino-Pflanzen sind zwar schön anzusehen, haben jedoch oft eine geringe Lebenserwartung, da sie nicht ausreichend Chlorophyll zur Photosynthese produzieren können.
- Zweifarbige Blätter: Einige Cannabis-Pflanzen entwickeln Blätter mit verschiedenen Farben, die oft durch eine genetische Störung oder Umweltstress verursacht werden.
Blütenmutationen bei Cannabis
Auch die Blüten von Cannabis können ungewöhnliche Mutationen aufweisen, die leicht erkennbar sind:
- Foxtail-Buds: Diese Mutation entsteht entweder durch genetische Veränderungen oder durch Stressfaktoren wie Hitze oder übermäßige Nährstoffzufuhr. Die Blüten wachsen in langen, spiralförmigen Formen, die an den Schwanz eines Fuchses erinnern.
- Blattknospen: Hierbei bilden sich an der Basis der Blätter zusätzliche Blütenknospen. Diese Mutation ist für viele Grower faszinierend, bringt jedoch meist einen geringen Ertrag.
- Polyploidie: Bei dieser Mutation haben die Pflanzen extraentwickelte Zellen, was zu einer Vergrößerung der gesamten Pflanze führt. Polyploide Cannabis-Pflanzen können besonders große Erträge liefern, sind jedoch schwer zu züchten und vererben ihre Eigenschaften nicht weiter.
Pflanzenmutationen bei Cannabis
Einige Mutationen betreffen die gesamte Pflanze und deren Wuchsform:
- Whorled Phyllotaxy (Drei-Blatt-Sämlinge): Diese Mutation führt dazu, dass die Pflanze drei statt der üblichen zwei Blätter pro Knoten bildet. Solche Pflanzen sind oft buschiger als normale Cannabis-Pflanzen.
- Vine-Cannabis: Eine seltene Mutation, bei der die Pflanze in einer weinartigen Form wächst. Die Stängel sind lang und spiralförmig, was der Pflanze ein ungewöhnliches Erscheinungsbild verleiht.
- Kriechendes Cannabis: Diese Mutation tritt oft in tropischen Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit auf. Die Seitenäste der Pflanze wachsen so stark, dass sie bis zum Boden reichen und dort neue Wurzeln bilden.
- Zwilling-Sämlinge: Bei dieser Mutation entwickeln polyembryonale Samen mehr als einen Sämling. Mit der richtigen Pflege können diese Sämlinge erfolgreich zu zwei eigenständigen Pflanzen heranwachsen.
Fazit zu Cannabis-Mutationen
Cannabis-Mutationen sind faszinierend zu beobachten, bieten jedoch selten echte Vorteile für den Grower. In den meisten Fällen wirken sich die Mutationen negativ auf das Wachstum und die Qualität der Blüten aus. Im Gegensatz zu Krankheiten, bei denen betroffene Pflanzenteile entfernt werden können, sind Mutationen genetischer Natur und betreffen die gesamte Pflanze. Einige Mutationen können durch Stress oder ungünstige Wachstumsbedingungen verschlimmert werden, weshalb Grower ihre Pflanzen sorgfältig beobachten sollten.
Die meisten Mutationen können jedoch leicht erkannt und betroffene Pflanzen aus dem Anbau entfernt werden, um eine Beeinträchtigung der restlichen Ernte zu verhindern. Es ist ratsam, Cannabis-Samen nur von vertrauenswürdigen Samenbanken zu kaufen und sich mit den Grundlagen des Anbaus vertraut zu machen, um eine gesunde Ernte zu gewährleisten.