Cannabis richtig zu lagern, damit es seinen Geschmack, seine Wirkung und seine Frische über lange Zeit behält, ist eine Kunst, die jeder professionelle Cannabisanbauer beherrschen sollte. Während es auf den ersten Blick logisch erscheint, Cannabis wie andere Kräuter einzufrieren, ist diese Methode nicht ideal und kann zu Qualitätsverlusten führen. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Cannabisblüten optimal lagerst und welche Methoden du unbedingt vermeiden solltest.
Warum du dein Cannabis nicht einfrieren solltest
Das Einfrieren von Cannabis wird oft als Möglichkeit angesehen, die Haltbarkeit zu verlängern. Doch das Einfrieren birgt mehrere Nachteile:
- Trichomverlust: Die empfindlichen Trichome, die die meisten Cannabinoide und Terpene enthalten, werden bei niedrigen Temperaturen spröde und brechen leicht ab. Dies reduziert die Potenz und Qualität deines Cannabis erheblich.
- Geschmacksverlust: Die Kälte kann die Aromastoffe im Cannabis zerstören, wodurch der Geschmack leidet.
- Unregelmäßige Feuchtigkeitsverhältnisse: Beim Einfrieren und anschließenden Auftauen kann Feuchtigkeit entstehen, die Schimmelbildung fördert und die Blütenstruktur beschädigt.
Wann Einfrieren sinnvoll ist
Das Einfrieren von Cannabis ist nur in speziellen Fällen sinnvoll, wie z.B. bei der Herstellung von Ice-Bubble-Hasch oder Live Resin. In diesen Fällen wird das Cannabis nur kurzfristig eingefroren und sofort weiterverarbeitet, um die Trichome zu extrahieren.
Die Grundlagen der richtigen Lagerung von Cannabis
Cannabis ist wie viele verderbliche Waren empfindlich gegenüber Temperatur, Licht und Feuchtigkeit. Um deine Blüten lange frisch zu halten, solltest du folgende Grundsätze beachten:
Temperatur
Die optimale Lagertemperatur für Cannabis liegt zwischen 10–15°C. Temperaturen über 25°C erhöhen das Risiko von Schimmelbildung und reduzieren die Haltbarkeit. Eine zu hohe Temperatur kann zudem die Terpene und Cannabinoide zerstören.
Luftfeuchtigkeit
Die relative Luftfeuchtigkeit (RH) sollte zwischen 59–63% liegen. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit fördert Schimmelbildung, während eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit die Blüten austrocknet und brüchig macht, was den Geschmack und das Raucherlebnis beeinträchtigt.
Licht
Direkte Sonneneinstrahlung ist schädlich für Cannabis, da UV-Strahlen die Cannabinoide und Terpene abbauen. Lagere dein Cannabis daher immer an einem dunklen Ort.
Sauerstoff
Ein zu hoher Sauerstoffgehalt kann die Oxidation von Cannabinoiden beschleunigen. Daher sollten die Behälter, in denen du dein Cannabis lagerst, luftdicht verschlossen sein.
Die besten Methoden zur Lagerung von Cannabis
Glasgefäße
Glasgefäße mit luftdichtem Deckel, wie Einmachgläser, sind ideal zur Lagerung von Cannabis. Sie schützen vor Feuchtigkeit, Licht und Sauerstoff. Um die Feuchtigkeit im Inneren zu kontrollieren, kannst du ein kleines Hygrometer oder Feuchtigkeitsregulierer in das Glas legen.
Aushärtung und Lagerung
Der Aushärtungsprozess ist entscheidend für die Qualität des Endprodukts. Nach der Ernte sollten die Blüten zunächst in einem dunklen, kühlen Raum getrocknet werden. Danach kommen sie in Glasgefäße, die regelmäßig geöffnet werden, um überschüssige Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Dieser Prozess dauert etwa zwei bis vier Wochen. Nach der Aushärtung können die Gläser verschlossen und an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden.
Vakuumversiegelung
Eine weitere Methode zur Langzeitlagerung ist die Vakuumversiegelung. Hierbei wird die Luft aus speziellen Beuteln entfernt, um Oxidation zu verhindern. Diese Methode ist besonders nützlich, wenn du große Mengen Cannabis lagern möchtest. Beachte jedoch, dass die Blüten nicht zerquetscht werden sollten, um die Trichome zu schützen.
Humidor
Ein Humidor, ähnlich wie für Zigarren, kann ebenfalls zur Lagerung von Cannabis verwendet werden. Er hilft, die relative Luftfeuchtigkeit konstant zu halten. Achte darauf, dass der Humidor aus Materialien besteht, die keine Aromen an das Cannabis abgeben.
Lagerungsmethoden, die du vermeiden solltest
Kühlschrank
Der Kühlschrank ist keine gute Option zur Lagerung von Cannabis, da die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit stark schwanken. Diese Schwankungen können Schimmelbildung fördern und die Blütenstruktur beeinträchtigen.
Plastiktüten
Plastiktüten sind ebenfalls ungeeignet, da sie statische Aufladung verursachen können, die die Trichome anzieht und abbricht. Außerdem bieten Plastiktüten keinen ausreichenden Schutz vor Licht und Feuchtigkeit.
Pappkartons
Pappkartons trocknen die Blüten zu schnell aus und bieten keinen ausreichenden Schutz vor Licht und Feuchtigkeit. Dies führt zu einem Verlust von Geschmack und Potenz.
Weitere Tipps zur Lagerung
Vermeidung von Schimmel
Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollten die Blüten vor der Lagerung vollständig getrocknet und ausgehärtet sein. Achte auf eine konstante Luftfeuchtigkeit und Temperatur in deinem Lagerraum.
Regelmäßige Kontrolle
Kontrolliere deine gelagerten Blüten regelmäßig auf Anzeichen von Schimmel oder Schädlingsbefall. Sollten Probleme auftreten, entferne die betroffenen Blüten sofort, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Aromakontrolle
Um den vollen Geschmack deines Cannabis zu bewahren, solltest du darauf achten, dass keine anderen stark riechenden Substanzen in der Nähe gelagert werden. Cannabis nimmt leicht fremde Gerüche auf, was den Geschmack beeinträchtigen kann.
Fazit
Die richtige Lagerung von Cannabis ist entscheidend, um die Qualität deiner Ernte langfristig zu erhalten. Durch die Einhaltung einiger grundlegender Prinzipien kannst du sicherstellen, dass deine Blüten über Monate hinweg frisch, potent und aromatisch bleiben. Vermeide das Einfrieren und setze stattdessen auf Glasgefäße, Vakuumversiegelung oder Humidore. So kannst du sicher sein, dass dein Cannabis stets in bester Qualität verfügbar ist.
Indem du diese Tipps und Techniken anwendest, stellst du sicher, dass deine Cannabisblüten ihre volle Wirksamkeit und ihren Geschmack behalten – und das über einen langen Zeitraum hinweg.